Effektive Behandlung von diabetischen Fußgeschwüren: Ein umfassender Leitfaden

Diabetische Fußgeschwüre sind eine häufige Komplikation von Diabetes, die zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen kann. Eine effektive Behandlung umfasst die richtige Wundpflege, die Kontrolle des Blutzuckerspiegels und den Einsatz fortschrittlicher Therapien zur Förderung der Heilung. In diesem Leitfaden erfahren Sie mehr über Behandlungsoptionen, Prävention und Pflege.

Effektive Behandlung von diabetischen Fußgeschwüren: Ein umfassender Leitfaden

Diabetische Fußgeschwüre stellen eine der besorgniserregendsten Folgeerkrankungen für Menschen mit Diabetes dar. Jährlich sind Millionen von Diabetikern weltweit von dieser Komplikation betroffen, die nicht nur Schmerzen und Einschränkungen im Alltag verursacht, sondern auch das Risiko für Krankenhausaufenthalte und chirurgische Eingriffe erheblich erhöht. Die rechtzeitige Erkennung von Risikofaktoren sowie die Umsetzung gezielter Präventions- und Behandlungsstrategien können jedoch das Auftreten und die Schwere dieser Geschwüre deutlich reduzieren.

Dieser Artikel ist ausschließlich zu Informationszwecken gedacht und sollte nicht als medizinischer Rat betrachtet werden. Bitte konsultieren Sie einen qualifizierten Arzt für eine individuelle Beratung und Behandlung.

Was verursacht diabetische Fußgeschwüre?

Die Entstehung diabetischer Fußgeschwüre ist ein komplexer Prozess, der durch mehrere miteinander verbundene Faktoren ausgelöst wird. Der Hauptgrund liegt in der diabetischen Neuropathie, einer Nervenschädigung, die durch langfristig erhöhte Blutzuckerwerte verursacht wird. Diese Nervenschädigung führt dazu, dass Betroffene Schmerzen, Druck oder Verletzungen an den Füßen nicht mehr wahrnehmen können. Selbst kleine Wunden oder Druckstellen bleiben dadurch oft unbemerkt und können sich ungehindert verschlimmern.

Zusätzlich zur Neuropathie spielt die periphere arterielle Verschlusskrankheit eine zentrale Rolle. Bei Diabetes kommt es häufig zu Durchblutungsstörungen in den Beinen und Füßen, wodurch die Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff und Nährstoffen beeinträchtigt wird. Diese mangelnde Durchblutung verlangsamt den Heilungsprozess erheblich und erhöht die Anfälligkeit für Infektionen. Weitere Risikofaktoren sind Fußdeformitäten, ungeeignetes Schuhwerk, trockene oder rissige Haut sowie eine schlechte Blutzuckereinstellung. Auch äußere Faktoren wie Barfußlaufen oder das Tragen zu enger Schuhe können Verletzungen begünstigen, die sich zu chronischen Geschwüren entwickeln.

Prävention und Pflege für gesunde Füße

Die Vorbeugung diabetischer Fußgeschwüre beginnt mit einer konsequenten Fußpflege und regelmäßigen Selbstkontrollen. Menschen mit Diabetes sollten ihre Füße täglich auf Verletzungen, Rötungen, Schwellungen oder Druckstellen untersuchen. Besonders wichtig ist die Kontrolle der Zehenzwischenräume und Fußsohlen, da hier Verletzungen leicht übersehen werden. Bei eingeschränkter Beweglichkeit oder Sehproblemen kann die Unterstützung durch Angehörige oder medizinisches Fachpersonal hilfreich sein.

Die richtige Fußhygiene ist ebenfalls entscheidend: Füße sollten täglich mit lauwarmem Wasser und milder Seife gewaschen und anschließend sorgfältig, besonders zwischen den Zehen, abgetrocknet werden. Eine regelmäßige Anwendung von Feuchtigkeitscremes verhindert trockene und rissige Haut, wobei die Zehenzwischenräume ausgespart werden sollten, um Pilzinfektionen zu vermeiden. Das Tragen von gut sitzenden, bequemen Schuhen mit ausreichend Platz für die Zehen ist unerlässlich. Spezielle orthopädische Schuhe oder Einlagen können bei Fußdeformitäten zusätzlichen Schutz bieten.

Eine optimale Blutzuckereinstellung ist die Grundlage jeder Präventionsstrategie. Regelmäßige Kontrollen beim Arzt, insbesondere bei einem Podologen oder Diabetologen, ermöglichen die frühzeitige Erkennung von Risikofaktoren. Zudem sollten Diabetiker niemals barfuß laufen, auch nicht zu Hause, und auf das Schneiden von Hühneraugen oder Hornhaut in Eigenregie verzichten. Diese Aufgaben sollten ausschließlich von medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden.

Die besten Behandlungsoptionen für diabetische Fußgeschwüre

Die Behandlung diabetischer Fußgeschwüre erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der je nach Schweregrad der Wunde variiert. Die Grundpfeiler der Therapie umfassen Wundreinigung, Druckentlastung, Infektionskontrolle und die Verbesserung der Durchblutung. In der ersten Phase wird die Wunde professionell gereinigt und abgestorbenes Gewebe entfernt, ein Prozess, der als Debridement bezeichnet wird. Dies fördert die Bildung von gesundem Granulationsgewebe und bereitet die Wunde auf die Heilung vor.

Die Druckentlastung ist ein weiterer kritischer Aspekt der Behandlung. Spezielle Verbände, Schaumstoffpolster oder orthopädische Hilfsmittel wie Total-Contact-Casts können verwendet werden, um den Druck auf die betroffene Stelle zu reduzieren. Bei Infektionen kommen Antibiotika zum Einsatz, wobei die Auswahl des Medikaments von der Art der Bakterien abhängt. In schweren Fällen kann eine intravenöse Antibiotikatherapie im Krankenhaus erforderlich sein.

Moderne Behandlungsmethoden umfassen auch fortschrittliche Wundauflagen wie hydrokolloide oder Alginat-Verbände, die ein feuchtes Wundmilieu aufrechterhalten und die Heilung fördern. In komplexeren Fällen können biologische Therapien wie Wachstumsfaktoren oder Hauttransplantationen eingesetzt werden. Die hyperbare Sauerstofftherapie, bei der Patienten in einer Druckkammer reinen Sauerstoff einatmen, kann ebenfalls die Wundheilung unterstützen, indem sie die Sauerstoffversorgung des Gewebes verbessert.


Die Kosten für die Behandlung diabetischer Fußgeschwüre variieren erheblich je nach Schweregrad der Wunde und den erforderlichen Therapiemaßnahmen. In Deutschland übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung in der Regel die Kosten für medizinisch notwendige Behandlungen, einschließlich Arztbesuche, Wundversorgung und Medikamente. Spezialisierte Einrichtungen und Fachärzte bieten unterschiedliche Leistungen an, die je nach individuellem Bedarf in Anspruch genommen werden können.

Behandlungsart Anbieter Kostenschätzung
Ambulante Wundversorgung Hausarzt, Diabetologe 50-150 Euro pro Sitzung
Podologische Behandlung Medizinische Fußpflege 30-80 Euro pro Sitzung
Spezialisierte Wundambulanz Krankenhaus, Fachklinik 100-300 Euro pro Behandlung
Orthopädische Hilfsmittel Sanitätshaus 150-800 Euro je nach Produkt
Hyperbare Sauerstofftherapie Spezialkliniken 100-250 Euro pro Sitzung

Preise, Tarife oder Kostenschätzungen, die in diesem Artikel erwähnt werden, basieren auf den neuesten verfügbaren Informationen, können sich jedoch im Laufe der Zeit ändern. Es wird empfohlen, vor finanziellen Entscheidungen eigene Recherchen durchzuführen.


Die Prognose bei diabetischen Fußgeschwüren hängt stark von der Früherkennung und der konsequenten Behandlung ab. Studien zeigen, dass etwa 15 Prozent aller Menschen mit Diabetes im Laufe ihres Lebens ein Fußgeschwür entwickeln. Von diesen führen unbehandelte oder schlecht behandelte Geschwüre in etwa 20 Prozent der Fälle zu Amputationen. Diese alarmierenden Zahlen unterstreichen die Bedeutung präventiver Maßnahmen und einer frühzeitigen medizinischen Intervention.

Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen sind entscheidend, um Rückfälle zu vermeiden und die langfristige Fußgesundheit zu gewährleisten. Patienten sollten eng mit ihrem medizinischen Team zusammenarbeiten und alle empfohlenen Termine wahrnehmen. Eine gute Kommunikation zwischen Patient, Hausarzt, Diabetologen und Podologen ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diabetische Fußgeschwüre eine ernsthafte, aber vermeidbare Komplikation darstellen. Durch eine Kombination aus sorgfältiger Prävention, frühzeitiger Erkennung und moderner Behandlungsmethoden können Betroffene ihre Fußgesundheit schützen und ihre Lebensqualität erheblich verbessern. Die Investition in präventive Maßnahmen und regelmäßige medizinische Kontrollen zahlt sich langfristig aus und kann schwerwiegende Folgen verhindern.