Ganzjahresreifen 2025 in Deutschland: Vorteile, Unterschiede, Pflege, Kosten und Sicherheit – Wichtige Hinweise für Autofahrer

Ganzjahresreifen gewinnen in Deutschland an Bedeutung, besonders bei milden Wintern. Dieser Ratgeber erklärt 2025 kurz die Vor- und Nachteile gegenüber Sommer- und Winterreifen, worauf beim Kauf zu achten ist, wie man sie pflegt und rechtliche Aspekte sowie Tipps.

Ganzjahresreifen gewinnen in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Als praktische Alternative zum zweimaligen Reifenwechsel pro Jahr versprechen sie ganzjährige Einsatzbereitschaft ohne zusätzlichen Aufwand. Doch was genau macht einen Ganzjahresreifen aus, und welche Entwicklungen sind für 2025 zu erwarten? Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte rund um Ganzjahresreifen in Deutschland – von grundlegenden Eigenschaften über rechtliche Rahmenbedingungen bis hin zu Kosten und Pflegehinweisen.

Ganzjahresreifen: Definition und Unterschiede zu Sommer- und Winterreifen

Ganzjahresreifen stellen einen Kompromiss zwischen Sommer- und Winterreifen dar. Sie kombinieren Eigenschaften beider Reifenarten, um ganzjährig einsetzbar zu sein. Im Vergleich zu Sommerreifen besitzen sie tiefere Profilrillen und Lamellen, die für bessere Traktion auf Schnee und Eis sorgen. Gleichzeitig sind sie härter als reine Winterreifen, was ihnen bei höheren Temperaturen mehr Stabilität verleiht.

Die Gummimischung von Ganzjahresreifen ist so konzipiert, dass sie weder bei Hitze zu weich noch bei Kälte zu hart wird. Für 2025 haben viele Hersteller ihre Mischungen weiter optimiert, um die Temperaturtoleranz zu verbessern. Dennoch bleiben physikalische Grenzen: Ein Ganzjahresreifen kann nie die Spezialisierung eines saisonalen Reifens erreichen.

Erkennbar sind moderne Ganzjahresreifen an der M+S-Kennzeichnung (Matsch und Schnee) sowie dem Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke), das seit 2018 für Winterreifen und wintertaugliche Ganzjahresreifen vorgeschrieben ist.

Rechtliche Rahmenbedingungen für Ganzjahresreifen

In Deutschland gilt seit 2010 die situative Winterreifenpflicht. Das bedeutet, bei winterlichen Straßenverhältnissen wie Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch oder Reifglätte müssen Winterreifen oder wintertaugliche Ganzjahresreifen montiert sein. Ganzjahresreifen müssen dafür das Alpine-Symbol tragen.

Die frühere M+S-Kennzeichnung allein reicht seit Oktober 2024 nicht mehr aus, um als wintertauglich zu gelten. Ältere Ganzjahresreifen ohne Alpine-Symbol dürfen nur noch bis zum 30. September 2024 bei winterlichen Bedingungen gefahren werden. Für 2025 bedeutet das: Nur Ganzjahresreifen mit dem Alpine-Symbol erfüllen die gesetzlichen Anforderungen für den Wintereinsatz.

Bei Verstößen gegen die Winterreifenpflicht droht ein Bußgeld von mindestens 60 Euro und ein Punkt in Flensburg. Bei Behinderung des Verkehrs aufgrund ungeeigneter Bereifung kann das Bußgeld auf bis zu 120 Euro steigen.

Sicherheitsaspekte und Leistungsgrenzen

Ganzjahresreifen bieten einen akzeptablen Kompromiss für durchschnittliche Fahrbedingungen, stoßen jedoch in Extremsituationen an ihre Grenzen. Bei sommerlichen Temperaturen über 25°C verlängert sich der Bremsweg im Vergleich zu Sommerreifen, während bei Temperaturen unter -5°C und auf Schnee die Traktion nicht an die von Winterreifen heranreicht.

Für 2025 haben Reifenhersteller zwar Fortschritte in der Profilgestaltung und Gummimischung erzielt, dennoch gilt: Wer regelmäßig in schneereichen Gebieten fährt oder viele Kilometer auf sommerlich heißen Autobahnen zurücklegt, ist mit saisonalen Reifen besser beraten.

Besonders kritisch ist die Leistung von Ganzjahresreifen in folgenden Situationen: - Bei Aquaplaning auf nasser Fahrbahn (schlechter als Sommerreifen) - Bei Tiefschnee und vereisten Straßen (schlechter als Winterreifen) - Bei Langstreckenfahrten mit hoher Geschwindigkeit (höherer Verschleiß als Sommerreifen)

Laut Studien des ADAC haben sich die Eigenschaften moderner Ganzjahresreifen zwar verbessert, dennoch bleiben sie ein Kompromiss, der die Sicherheitsreserven in Grenzsituationen reduziert.

Pflege und Wartung von Ganzjahresreifen

Da Ganzjahresreifen permanent am Fahrzeug montiert bleiben, benötigen sie besondere Aufmerksamkeit bei der Pflege. Regelmäßige Kontrollen des Reifendrucks alle zwei Wochen sind empfehlenswert, da sowohl Hitze als auch Kälte den Druck beeinflussen. Für 2025 bieten immer mehr Fahrzeuge digitale Reifendruckkontrollsysteme, die eine kontinuierliche Überwachung ermöglichen.

Die Profiltiefe sollte mindestens 4 mm betragen, auch wenn gesetzlich nur 1,6 mm vorgeschrieben sind. Mit abnehmender Profiltiefe verschlechtern sich die Wintereigenschaften überproportional stark. Eine halbjährliche Kontrolle der Profiltiefe ist daher ratsam.

Um den Verschleiß gleichmäßig zu verteilen, empfiehlt sich ein regelmäßiger Radwechsel zwischen Vorder- und Hinterachse alle 10.000 bis 15.000 Kilometer. Dies trägt zur Verlängerung der Lebensdauer bei und verhindert einseitige Abnutzung.

Kosten und Wirtschaftlichkeit im Vergleich

Ganzjahresreifen werden oft als kostengünstige Alternative zum saisonalen Reifenwechsel betrachtet. Tatsächlich sparen Autofahrer die Kosten für einen zweiten Reifensatz sowie die halbjährlichen Wechsel- und Einlagerungskosten. Allerdings verschleißen Ganzjahresreifen in der Regel schneller als Spezialreifen.

Reifentyp Durchschnittspreis pro Satz (4 Reifen) Haltbarkeit Zusatzkosten
Ganzjahresreifen Premium 350-550 € 30.000-40.000 km keine
Ganzjahresreifen Mittelklasse 250-400 € 25.000-35.000 km keine
Sommer- und Winterreifen-Kombination 500-800 € 40.000-60.000 km pro Satz 50-100 € jährlich für Wechsel und Lagerung

Preise, rates, oder cost estimates mentioned in this article are based on the latest available information but may change over time. Independent research is advised before making financial decisions.

Bei der Anschaffung für 2025 sind besonders Modelle von Continental (AllSeasonContact), Michelin (CrossClimate 2), Goodyear (Vector 4Seasons Gen-3) und Vredestein (Quatrac) zu empfehlen, die in unabhängigen Tests regelmäßig gut abschneiden. Die Preisspanne für qualitativ hochwertige Ganzjahresreifen liegt zwischen 80 und 150 Euro pro Reifen, abhängig von Dimension und Hersteller.

Empfehlungen für verschiedene Fahrertypen

Ganzjahresreifen eignen sich besonders für: - Wenigfahrer mit jährlicher Fahrleistung unter 10.000 km - Fahrer in Regionen mit milden Wintern ohne häufigen Schneefall - Stadtfahrer mit überwiegend kurzen Strecken - Zweitwagen, die nicht täglich genutzt werden

Weniger geeignet sind sie für: - Vielfahrer mit hoher Jahreskilometerleistung - Fahrer in Bergregionen oder schneereichen Gebieten - Sportliche Fahrer mit dynamischem Fahrstil - Fahrzeuge mit hoher Motorleistung

Für 2025 bieten die neuesten Ganzjahresreifen verbesserte Leistung in allen Bereichen, dennoch bleibt die grundsätzliche Empfehlung: Je extremer die Einsatzbedingungen, desto sinnvoller ist der Wechsel zwischen spezialisierten Sommer- und Winterreifen.

Ganzjahresreifen stellen für viele Autofahrer eine praktische Lösung dar, die den Aufwand des saisonalen Reifenwechsels vermeidet. Mit den für 2025 erwarteten Verbesserungen in Gummimischung und Profilgestaltung werden sie für immer mehr Fahrer zu einer ernsthaften Alternative. Dennoch sollte jeder Autofahrer seine individuellen Fahrbedingungen und -gewohnheiten berücksichtigen, um die richtige Entscheidung zwischen Ganzjahresreifen und saisonalem Reifenwechsel zu treffen. Die Sicherheit auf der Straße sollte dabei immer an erster Stelle stehen.